Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell unseres Kunden ist die Vermietung von Transportern der eigenen Konzernmarke an Privat- und Geschäftskunden. Die Fahrzeugflotte besteht aus den Koffer-, Kasten- und Pritschenwagen, Kühl- und Personentransportern, letztere auch mit Hublift oder Wohnmobilausstattung, die für Tage, Wochen oder Monate angemietet werden können. Adressiert werden hauptsächlich gewerbliche Kunden in der KEP-Branche, Personenbeförderungs- und Mitfahrunternehmen, Dienstleistungsunternehmen, wie Lieferdienste, aber auch besondere Kundenanfragen anlässlich von Events wie beispielsweise der Fashion Week werden bedient.

Neben der Beschaffung und Übernahme von Neufahrzeugen, der Reparatur oder ggf. der Aussonderung und Verkauf von Bestandsfahrzeugen, besteht eine besondere Herausforderung in der bedarfsgerechten Disposition der Fahrzeuge. Dafür werden die Wünsche der Kunden in Bezug auf Übernahme-/Abgabetermin und -ort, Fahrzeugart, Farbe und Ausstattungsmerkmalen erfasst und anschließend mit dem vorhandenen Fahrzeugpool, deren räumlicher und zeitlicher Verfügbarkeit unter Berücksichtigung bereits vorliegender Reservierungen und diverser weiterer Restriktionen abgeglichen.

Tool für die Fahrzeugdisposition

Die alogis AG hat dafür ein Tool entwickelt, mit dessen Hilfe ein Disponent diese erfassten Kundenwünsche als sogenannte körperlose Reservierungen nach zeitlichen oder geografischen Kriterien filtern kann. Im nächsten Schritt beginnt die Suche nach verfügbaren Fahrzeugen.

Hierfür wurde ein komplexer Algorithmus entwickelt, der verschiedenste Parameter auswertet. Natürlich muss das Fahrzeug zum Mietzeitraum verfügbar sein, inklusive Puffer für Verspätungen und Reinigen. Hat sich der Kunde bestimmte Ausstattungsmerkmale wie Farbe oder Sitzanzahl gewünscht, kann dies ebenfalls über einen Filter berücksichtigt werden. Zudem werden bestimmte wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt, etwa ein Vergleich möglicher Überführungskosten mit einem Upgrade auf ein Fahrzeug, das am Standort verfügbar ist.

Integration ins ERP-System

Neben den Funktionalitäten, Kundenwünsche und Fahrzeuge unter Berücksichtigung zeitlicher, inhaltliche und wirtschaftlicher Kriterien zusammenzubringen, ggf. die erforderlichen Folgeaktivitäten wie Überführungsfahrten o.ä. anzustoßen und umfangsreichen Auswertungen, überzeugt die Lösung vor allem durch die nahtlose Integration in die bestehende Systemlandschaft. Das Lesen der Reservierung aus dem ERP-System und die Zuordnung des passenden Fahrzeugs erfolgt vollautomatisch über Datenbankabgleiche und API-Schnittstellen.

Ausbau zur Toolsuite und Umzug in die Cloud

Aus dem Tool ist inzwischen eine ganze Suite geworden. Nach der Entwicklung einer Landingpage, die mit einem übergreifenden Berechtigungskonzept unterlegt wurde, konnten diverse weitere, von alogis oder dem Kunden selbst entwickelte Tools schnell und einfach in die Landschaft eingebaut werden.

Neben Funktionen zur Integration bestellter Neufahrzeuge, nebst Kennzeichenbestellung stehen inzwischen besondere Werkzeuge für das Eventgeschäft oder für den Verkauf von Altfahrzeugen zur Verfügung.

Systemarchitektur

Alle Tools laufen mittlerweile als Docker Container in einem Kubernetes Cluster und werden per CI Pipeline automatisiert in die verschiedenen Umgebungen deployt. So können Updates schnell eingespielt, Fehler durch manuelle Prozesse verhindert und die Downtime für den User verringert werden.

Während das Frontend als moderne Single-Page-Webanwendung (SPA) mit dem Web-Framework Angular entwickelt wurde, basiert der zugehörige Webserver auf Python. Hier kam die Bibliothek Flask zum Einsatz. Mithilfe sogenannter Blueprints wurde die Architektur modular aufgebaut, wodurch die Integration weiterer Tools einfach möglich ist.

Die für die Tools notwendigen Daten werden größtenteils über Datenbankabfragen aus dem eigentlichen ERP System gelesen. Schreibende Aktionen, wie Fahrzeug-Zuweisungen oder Anlagen von Überführungen, finden über dedizierte API-Schnittstellen statt. Zusätzlich können die Tools eigene Daten in einer separaten MS SQL-Datenbank und einem S3 Bucket speichern. Letzterer wird insbesondere für die Ablage von Dokumenten verwendet.