Pick-by-Vision
Freie Hände, dank Datenbrille
Im Mercedes-Benz-Werk Marienfelde werden zwar keine kompletten Fahrzeuge produziert, aber wichtige Teile. Das Mercedes-Werk ist Hightech-Standort für die Fertigung von Komponenten, die zur Verminderung von CO2-Emissionen beitragen, und das älteste noch produzierende Werk im Daimler-Konzern.
Projekterfolg | Pick-by-Vision alogis und Picavi
Um das Be- und Entladen für die Schlepper und Wagen in der Produktionsversorgung der Motorenmontage im Mercedes-Benz-Werk Berlin-Marienfelde zu optimieren, haben die Partner alogis und Picavi eine Lösung entwickelt, die die Datenbrillen mit Hilfe des SAP-Netweaver-Gateways direkt mit dem SAP-ERP-System verbindet. So können die Brillen in Echtzeit auf die erforderlichen Daten zugreifen.
„Ohne Middleware agieren die Software der Picavi-Datenbrille und unsere SAP-Anwendungen zügig miteinander, um dem Werker seine nächsten Arbeitsaufträge in Echtzeit zu übermitteln.“
André Roll, Projektleiter alogis AG
Der Einsatz von Datenbrillen in der Produktionsversorgung eines Motorenwerkes
Die Automotive-Branche gilt seit Langem als Vorbild für eine besonders effiziente Ausrichtung von logistischen Prozessen. Just-in-time- und Just-in-Sequence-Ansätze dominierten in diesem Industriezweig früher als in nahezu allen anderen Sektoren des produzierenden Gewerbes. Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass die Pick-by-Vision-Lösung von Picavi auch an den Montagelinien und auf den vorgeschalteten Umschlags- und Lagerflächen Einzug hält. Das gilt auch im Mercedes-Benz Werk Berlin, in dem Datenbrillen zum Einsatz kommen.
Um die Schlepper und Handwagen, die für die Produktionsversorgung der Motorenmontage im Mercedes-Benz-Werk Berlin-Marienfelde genutzt werden, schnell und fehlerfrei zu be- und entladen, setzt das Unternehmen seit Sommer 2018 auf die Pick-by-Vision-Lösung von Picavi aus Herzogenrath und der dazu passenden SAP-Anbindung der alogis AG aus Berlin. Aufgrund der ausschließlich visuellen Führung haben die mit 20 Datenbrillen ausgestatteten Lagermitarbeiter jetzt beide Hände für den jeweiligen Auftrag frei.
Die Brille steuert mit den auf dem Display sichtbaren Arbeitsanweisungen den Werker bei der Abarbeitung der einzelnen Arbeitsaufträge im Lager. Neben der Beladung interner Schlepper am Produktionslagerstandort, sind die mit Picavi-Datenbrillen operierenden Lagermitarbeiter auch in der Warenverteilung von Produktionskomponenten eingebunden. Erfolgt die Ausgabe der Auftragsinformationen allein über das Display der Datenbrille, werden dem Werker für die Eingabe von Daten unterschiedliche Optionen zu Verfügung gestellt. Ob per Ringscanner, per Picavi Power Control, sowohl Akku- als auch Bedienelement, oder per Sprachsteuerung sowie über die Scanfunktion der Brille ist für das Ergebnis gleichgültig. Der Lagermitarbeiter kann die für seine Präferenzen oder die spezifische Eingabesituation jeweils sinnvollste Option auswählen.
Direkte Anbindung an SAP-ERP-System
Im Rahmen des Projektes lieferte Picavi die Datenbrillen, die Glass Enterprise Edition, und passte die Pick-by-Vision-Lösung an die Vorstellungen des Kunden an. Dazu mussten Layout, Datenerfassung und Ablaufsteuerung, die via Sprache, Fingerbewegung oder Scan erfolgen können, sowie die Kommunikation der Brille mit dem System adaptiert werden.
alogis realisierte die SAP-seitige Datenübermittlung mit Hilfe einer generischen Schnittstelle, die die Datenbrillen über ein SAP-Netweaver-Gateway mit dem SAP-ERP-System verbindet. Dadurch ist die vollständige Nutzung der Pick-by-Vision-Anwendung ohne zusätzliche Middleware möglich. Der im logistischen Alltag erforderliche Zugang des Werkers erfolgt mittels QR-Code-Anmeldekarten, die personalisierte Buchungen im System sowie das sogenannte Logging der ausgeführten Aktionen ermöglichen. Durch die Nutzung asymmetrischer Verschlüsselungsverfahren ist eine sichere Datenkommunikation dabei stets garantiert.